Team ChallengeME, wen versucht ihr mit eurer Idee «herauszufordern»?
In den letzten Jahren wurde Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für viele Schweizer Unternehmen immer wichtiger. Mehr und mehr Mitarbeitende leiden unter psychischen Belastungen – Tendenz steigend. Allerdings haben viele Unternehmen zu wenig Knowhow und Zeit, ein wirkungsvolles BGM einzuführen.
ChallengeME bietet dafür eine Lösung: Monatlich können die MitarbeiterInnen bei verschiedenenChallenges teilnehmen und sich gegenseitig motivieren, einzeln weiterzukommen. Mit unseren Challenges werden die sozialen Ressourcen der MitarbeiterInnen gestärkt, Stress abgebaut und der Zusammenhalt gefördert.
Ein Beispiel für eine mögliche Challenge könnte sein: «Gehe diese Woche mit einer Mitarbeiterin/einem Mitarbeiter einen Kaffee trinken, mit welchem du bis anhin nur per Telefon oder Mail Kontakt hattest.»
Das klingt großartig. Doch heutzutage gibt es hunderte Apps, welche einem zu mehr Sport, Gesundheit, etc. bewegen sollen. Es ist also sicher nicht einfach in so einem Umfeld zu bestehen. Was macht eure Lösung speziell?
Es gibt sehr viele Apps im Bereich Gesundheit. Oftmals liegt die Motivation darin, genauso fit und stark zu werden wie die anderen. Das ist bei uns nicht so. Bei uns motiviert man sich gegenseitig, daher unser Motto «Gemeinsam einzeln weiterkommen». Es geht nicht darum, am besten auszusehen oder am stärksten zu sein, sondern dass jede und jeder auf seinem individuellen Level
weiterkommt. Zudem fokussieren wir uns mehr auf die psychische Gesundheit, als auf die Physis. Denn diese wird in den nächsten Jahren vermehrt ins Zentrum rücken, wenn es darum geht, als Mensch ‘gesund’ zu sein.
Betriebliches Gesundheitsmanagement scheint in vielen Unternehmen nicht Thema Nummer 1 zu sein. Wie wollt ihr Unternehmen überzeugen, eure Lösung zu nutzen? Welche Vorteile ergeben sich für Firmen?
Das täuscht, denn laut einer Studie der Gesundheitsförderung Schweiz von 2016 betrieben 71% der Schweizer Unternehmen BGM. Viele Schweizer Unternehmen befassen sich mit dem BGM, haben aber Mühe passende Werkzeuge zu finden, um das BGM kostengünstig und einfach umzusetzen. Genau diese Lücke möchten wir in den nächsten Jahren füllen. Durch die interaktive
unterhaltsame Art, BGM mit Challenges zu betreiben, werden die MitarbeiterInnen die Unternehmen überzeugen. Denn schlussendlich möchten wir, dass die Menschen Freude am Leben haben und das nicht nur während ihrer Freizeit.
Ihr seid zu fünft im Team – eines der grössten Teams am diesjährigen BBCW. Woher kennt ihr euch? Was sind eure beruflichen Hintergründe? Wie funktioniert das Arbeiten an der Idee zu fünft?
Wir haben uns im November 2019 am Startupweekend in Bern kennengelernt, erstmals zusammen am ChallengeME Projekt gearbeitet und danach nicht mehr aufgehört. Schon während dem Startupweekend kamen andere Teilnehmer auf uns zu und meinten: «It seems like you already knew one another». Als wir dann noch gewonnen haben, war klar: Wir funktionieren einwandfrei
gemeinsam!
Unsere Teamgrösse ist überhaupt kein Problem, sondern essenziell, denn wir haben sowohl zwei Techies, wovon einer Informatik studiert, der andere die Informatik-Lehre gemacht hat, als auch einen Psychologie-Studenten, eine Betriebswirtschaft-Studentin und einen sportlichen Polymechaniker im Team. Und davon braucht es jeden einzelnen für unser Projekt. Wir ergänzen uns optimal, um unsere Idee verwirklichen zu können.
Das gemeinsame Arbeiten funktioniert super! Die Interdisziplinarität macht es enorm spannend und bringt uns konstant weiter. Da wir alle noch anderen Aufgaben im Leben weitergehen, ist es praktisch, mehr im Team zu sein, da so immer jemand Zeit findet am Projekt weiterzuarbeiten. Manchmal lassen wir uns auf lange Diskussionen ein, welche im Endeffekt aber immer viele
wichtige Erkenntnisse erbringen.
In den vergangenen Wochen musstet ihr euren Business Plan schreiben. Wie lief euch die Arbeit daran? Gab es grössere Schwierigkeiten? Halfen euch die Inputs aus dem Coaching diese zu bewältigen?
Wie bei fast allen grösseren Arbeiten hatten wir «up and downs», aber glücklicherweise gab es keine grossen Schwierigkeiten. Von Zeit zu Zeit fiel es uns lediglich schwer, realistische Annahmen über fünf Jahre hinweg zu treffen. Zum Glück haben wir aber per Zufall eine Glaskugel dabeigehabt und konnten somit alles ohne Problem im Businessplan wiedergeben ?. Zudem konnten wir uns von unserem Coach jederzeit Rat einholen, was uns sehr geholfen hat. Wir haben unser Bestes gegeben und hoffen natürlich, dass die Jury das auch so sehen wird.