Jérôme Rütsche, Co-Founder des Start-ups mySaess, überzeugt mit Bildern statt mit Zahlen. Mehr über sein Erfolgsrezept und über den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung von mySaess in diesem Interview:
Mirjam Viviani: Herzliche Gratulation! Beim Wettbewerb STAGE UP konntet ihr euch für die nächste Runde qualifizieren. Worauf freut ihr euch am meisten?
Jérôme Rütsche: «Auf das Netzwerk, das sich uns hoffentlich erschliesst. Auf weitere Gespräche mit Menschen, die uns Inputs und Rückmeldungen geben. In der aktuellen Phase ist das für uns am wertvollsten.»
MV: Wie seid ihr überhaupt auf die Idee «mySaess» gekommen?
JR: «Das ist aus einem eigenen Bedürfnis entstanden. Aus dem Wunsch, in der Natur übernachten zu können – mit einem gewissen Komfort. Als viel reisender Mensch mit Familie haben mich Übernachtungen in Hotels in der Vergangenheit oft enttäuscht: Die Preise sind hoch, die Qualität der Infrastruktur meistens durchschnittlich. Unsere Wohnbox zeigt, dass das auch anders geht. Seit drei Jahren geistert diese Idee in unseren Köpfen. Die Unterstützung durch die Berner Design Stiftung hat die Projektenwicklung dann so richtig beschleunigt.»
MV: Elevator Pitch bedeutet, eine Idee in drei Minuten verständlich auf den Punkt zu bringen und die Jury zu überzeugen. Wie seid ihr in den Pitch-Vorbereitungen vorgegangen?
JR: «Wir sind Gestalter, keine Businessmenschen. Auf unseren Folien zeigen wir einfach, was wir haben. Zahlen, Statistiken und Diagramme von Annahmen und Hochrechnungen gibt’s in unserer Präsentation nicht. Dennoch versuchten wir, das Marktpotenzial unserer Idee hervorzuheben. Die Vorlagen auf stageup.ch haben uns bei der Pitch-Vorbereitung sehr geholfen.»
«Corona gibt unserer Idee sogar noch Aufwind.»
MV: Viele Unternehmen müssen sich zurzeit mit drastischen Corona-bedingten Einschränkungen abfinden. Während einige Unternehmen ganz schliessen mussten, seid ihr im Aufbau einer neuen Geschäftsidee. Wie fühlt sich das an?
JR: «Unser Angebot ist glücklicherweise kompatibel mit den Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Wir sind meistens an der frischen Luft und geniessen als selbstständig Erwerbende auch sonst viel Flexibilität. Daher tangiert uns die Corona-Pandemie zum Glück nicht gross. Im Gegenteil: Corona gibt unserer Idee sogar noch Aufwind. Das Bedürfnis, Ferien in der Schweiz und in den eigenen vier Wänden zu verbringen, ist ja sehr aktuell.»
MV: Was sind eure nächsten Schritte im Projekt mySaess?
JR: «Wir wollen unser Team verstärken. In naher Zukunft sollen 5-20 von diesen Wohnboxen entstehen. Gleichzeitig wollen wir die Kommunikation von mySaess vorantreiben, denn idealerweise lassen sich die 5-20 Wohnboxen nach Fertigstellung gleich vermieten. Themen wie Zielgruppen eruieren, Bekanntheit steigern, Standorte und Gastgeber akquirieren sind deshalb sehr wichtig für uns. Eine Person mit Marketing-Kenntnissen würde unser Know-how ideal ergänzen.»
MV: Was ist euer Erfolgsrezept?
JR: «Unser Weg basiert auf einer offensiven Kommunikation und Mund-zu-Mund-Propaganda. Wir sprechen mit möglichst vielen Leuten über mySaess. Deren Rückmeldungen helfen uns wiederum, das Projekt weiterzuentwickeln. Ob und wie wir mit dem Projekt mySaess wachsen können, bzw. Erfolg haben werden, wissen wir heute noch nicht. Die unternehmerische Reise aber, die war es so oder so wert.»
MV: Danke, Jérôme, für das Gespräch.
Mehr zum Start-up mySaess: www.mysaess.ch
Photo by Christian Pfander
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